11/29/2019

Ethos veröffentlicht heute einen Rückblick auf die Generalversammlungen 2019 und eine Übersicht über die ³Õ±ð°ù²µÃ¼³Ù³Ü²Ô²µen 2018 der Führungsinstanzen der börsenkotierten Unternehmen des SPI. Der Druck der Aktionäre auf diese Unternehmen bleibt nach wie vor hoch: an 8 Generalversammlungen wurde eine Rekordzahl von 15 Verwaltungsratsanträgen von den Aktionären abgelehnt. Die durchschnittliche ³Õ±ð°ù²µÃ¼³Ù³Ü²Ô²µ der CEOs der SMI-Unternehmen liegt bei CHF 7.1 Millionen, 5% über dem Schnitt des Vorjahres.

An den Generalversammlungen 2019 blieb das Niveau des Dissens, im Vergleich zu 2018, relativ stabil, wobei beinahe 13% der Anträge mit weniger als 90% Ja-Stimmen von den Aktionären angenommen wurden. Die ³Õ±ð°ù²µÃ¼³Ù³Ü²Ô²µen bleiben das umstrittenste Thema mit einer durchschnittlichen Zustimmungsquote an den Generalversammlungen von 89.2% für die Konsultativabstimmungen über die ³Õ±ð°ù²µÃ¼³Ù³Ü²Ô²µsberichte. Diese Konsultativabstimmungen werden von zahlreichen Unternehmen parallel zu den von der Verordnung gegen übermässige ³Õ±ð°ù²µÃ¼³Ù³Ü²Ô²µen bei börsenkotierten Aktiengesellschaften (VegüV) vorgesehenen verbindlichen Abstimmungen über die ³Õ±ð°ù²µÃ¼³Ù³Ü²Ô²µen durchgeführt. Die verbindlichen Abstimmungen sind nach wie vor weniger umstritten als die Konsultativabstimmungen. Die ³Õ±ð°ù²µÃ¼³Ù³Ü²Ô²µen der Verwaltungsratsmitglieder werden im Durchschnitt von 94.5% der Aktionäre genehmigt, während die durchschnittliche Zustimmungsquote für die ³Õ±ð°ù²µÃ¼³Ù³Ü²Ô²µen der Geschäftsleitungsmitglieder 93.6% beträgt.

Die Studie untersucht auch die Abstimmungsergebnisse bei Unternehmen mit einem Aktionär, der mehr als ein Drittel der Stimmrechte hält (Ankeraktionär). Bei diesen Unternehmen stellt Ethos fest, dass 22 Anträge von den Minderheitsaktionären nicht angenommen worden wären, wenn von der Stimme des Ankeraktionärs abgesehen wird. Im Allgemeinen handelt es sich dabei um die Ablehnung der Wiederwahl von Verwaltungsratsmitgliedern aufgrund mangelnder Unabhängigkeit des Verwaltungsrats.

Die Ethos Stiftung hat im Rahmen von 218 Schweizer Generalversammlungen (davon 14 ausserordentliche Generalversammlungen) Stimmempfehlungen gemäss ihren Richtlinien abgegeben. Insgesamt empfahl Ethos in 80.5% der Fälle, die Anträge des Verwaltungsrats anzunehmen, lehnte aber 50% der Konsultativabstimmungen über die ³Õ±ð°ù²µÃ¼³Ù³Ü²Ô²µsberichte und 17% der Wiederwahlen von Verwaltungsratsmitgliedern ab.

Leicht steigende ³Õ±ð°ù²µÃ¼³Ù³Ü²Ô²µen im SMI

Die ³Õ±ð°ù²µÃ¼³Ù³Ü²Ô²µen 2018 blieben insgesamt ziemlich stabil, wobei die Tendenzen je nach Grösse und Tätigkeitsbereich des Unternehmens stark kontrastieren. Die ³Õ±ð°ù²µÃ¼³Ù³Ü²Ô²µen der CEOs der SMI-Unternehmen stiegen um 5% auf CHF 7.1 Millionen, während eine Abnahme von 10% auf 3.4 Millionen bei den CEOs der 27 Unternehmen im SMIM Index festgestellt werden konnte. Ähnliche Variationen waren bei den anderen Mitgliedern der Geschäftsleitung zu beobachten.

Die Studie behandelt auch die Entwicklung der ³Õ±ð°ù²µÃ¼³Ù³Ü²Ô²µen während der letzten zehn Jahre nach Sektoren. Zwischen 2009 und 2018 blieben die Gesamtvergütungen der Verwaltungsratsmitglieder und der Geschäftsleitungen der hundert grössten börsenkotierten Unternehmen der Schweiz stabil, mit unterschiedlichen Entwicklungen bei den Finanzunternehmen und den Unternehmen anderer Sektoren. Bei den Finanzunternehmen sanken die ³Õ±ð°ù²µÃ¼³Ù³Ü²Ô²µen im Jahr 2011, bevor sie zwischen 2012 und 2015 stark zunahmen und sich schliesslich im Laufe der letzten drei Jahre stabilisierten. Bei den in anderen Sektoren tätigen Unternehmen stiegen die ³Õ±ð°ù²µÃ¼³Ù³Ü²Ô²µen bis 2015 regelmässig, bevor sie in den letzten drei Jahren um 10% zurückgingen und 2018 ihr Niveau von 2009 wieder erreichten (Seite 20 der Ethos Studie).

Diese Stabilisierung der ³Õ±ð°ù²µÃ¼³Ù³Ü²Ô²µen bei den Finanzunternehmen und der in den anderen Sektoren beobachtete Rückgang sind eng mit der Umsetzung der VegüV verbunden. Diese ermöglicht den Aktionären fortan eine bessere Kontrolle bezüglich der den Führungsinstanzen ausbezahlten ³Õ±ð°ù²µÃ¼³Ù³Ü²Ô²µen.

Ethos stellt mit Genugtuung eine allmähliche Verbesserung der ³Õ±ð°ù²µÃ¼³Ù³Ü²Ô²µsstruktur fest. Immer mehr Unternehmen führen nämlich ³Õ±ð°ù²µÃ¼³Ù³Ü²Ô²µspläne mit über mehrere Jahre gemessenen Leistungskriterien ein. Diese ³Õ±ð°ù²µÃ¼³Ù³Ü²Ô²µen, die vom Erreichen langfristiger Leistungsziele abhängen, ermöglichen eine bessere Abstimmung der Interessen der Geschäftsleitung mit denjenigen der Aktionäre. Im Jahr 2009 besassen nur 16% der hundert grössten Unternehmen solche ³Õ±ð°ù²µÃ¼³Ù³Ü²Ô²µspläne während 2018 50% dieser Unternehmen solche Pläne eingeführt hatten.

Ethos Studie: Generalversammlungen 2019 und ³Õ±ð°ù²µÃ¼³Ù³Ü²Ô²µen 2018

Nachricht
Generalversammlungen
³Õ±ð°ù²µÃ¼³Ù³Ü²Ô²µ